THEORIE
Was sind "psychische Störungen"?
Psychotherapie ist ein Behandlungsansatz, der - so wird es in unserem Gesundheitssystem definiert - die Beseitigung sogenannter psychischer Störungen zum Ziel hat.
Was ist überhaupt eine psychische Störung? In der Tat haben Theoretiker*innen und Praktiker*innen in den letzten Jahrhunderten hierauf keine eindeutigen und verbindlichen Antworten gefunden. In der Praxis unseres Gesundheitssystems wird dabei ein pragmatischer Ansatz umgesetzt: Von einer psychischen Störung wird dann gesprochen, wenn die Kriterien für psychische Störungen, wie sie im Katalog der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert sind, erfüllt sind.
Ich selbst bevorzuge in meiner Sprache eher den Begriff der psychischen Problemlage, da der Begriff "Störung" nahelegen könnte, dass mit einem Menschen grundlegend etwas nicht in Ordnung sei. Meines Erachtens gibt es jedoch fließende Übergänge zwischen "normalen" Problemen von Menschen und dem, was als psychische Störung bezeichnet wird. Die im ICD definierten Kriterien lassen sich jedoch in vielen Bereichen sehr sinnvoll anwenden, um die Schwere psychischer Problemlagen einzuschätzen, und bilden somit für die Kostenträger der Therapie (die Krankenkassen) eine sinnvolle Entscheidungsgrundlage für die Frage der Kostenübernahme.
Verhaltenstherapie (VT) und andere Therapiemethoden
In der Psychotherapie kommen Methoden zum Einsatz, die Menschen darin unterstützen sollen, ihre Probleme zu lösen. Psychotherapie ist somit also immer Hilfe zur Selbsthilfe. Verhaltenstherapie ist eine spezielle Methode der Psychotherapie, deren Wirksamkeit in der Behandlung psychischer Störungen wissenschaftlich belegt ist
Neben der Verhaltenstherapie als eine der "großen" von den Krankenkassen zugelassenen therapeutischen Methodenschulen, gibt es andere Behandlungsansätze, wie z.B. die Psychoanalyse oder verschiedene "tiefenpsychologische" Verfahren, die ebenfalls von den Kassen zugelassen sind. Sollten Sie sich für eine Psychotherapie interessieren, so wäre es am besten, Sie informieren sich über die unterschiedlichen Therapieangebote und prüfen, welches am besten zu Ihren Wünschen passt.
Darüber hinaus sei jedoch erwähnt, dass es sehr viele andere Therapieverfahren und Therapietechniken gibt, wie z.B. die Hypnosetherapie, systemische Therapie, Körpertherapie, die zwar (noch) nicht den letztendlichen wissenschaftlichen Nachweis ihrer Wirksamkeit liefern konnten, die aber dennoch in vielen Fällen nützliche therapeutische Ansätze liefern. Es kann davon ausgegangen werden, dass in den nächsten Jahren einige dieser Verfahren auch wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweise erbringen werden.
Mein Behandlungsansatz ist in seiner Grundorientierung verhaltenstherapeutisch. Innerhalb der Verhaltenstherapie spielt der Ansatz der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) eine besondere Rolle. Darüber hinaus bereichere ich meine Arbeit aber auch durch weitere Techniken aus der Hypnotherapie, dem EMDR, dem Biofeedback oder einzelnen Techniken aus der Schematherapie.